Hast du dich schon einmal gefragt, ob Übung wirklich dabei hilft, in etwas besser zu werden? In diesem Experiment kannst du selber messen, wie sehr dir Übung hilft, dir Bewegungsabläufe besser zu merken.
Du hast verschiedene Arten von Gedächtnis, und jede wird von einem anderen Teil des Gehirns verarbeitet. Wenn du etwas oft übst, werden bestimmte Teile deines Gehirns aktiv. Solche Gehirnbereiche sind zum Beispiel die Basalganglien und das Kleinhirn, welche für das Lernen von Bewegungsabläufen zuständig ist. Ein anderer Teil, der Hippocampus, ist wichtig für das bewusste Erinnern, wie zum Beispiel die Erinnerung an unseren letzten Urlaub. Manchmal erinnern sich Menschen nicht genau daran, wie sie eine Bewegung gelernt haben (zum Beispiel Fahrrad fahren oder Schwimmen). Aber sie können die Bewegung trotzdem ausführen und sich sogar verbessern, wenn sie mehr üben.
Dieser Test heißt in der Fachsprache „Mirror-drawing Test“ („Spiegelzeichnen“) und wird tatsächlich in der Gedächtnisforschung verwendet. Die Forscherin Brenda Miller hat diesen Test mit einem berühmten Patienten namens Henry Molayson gemacht. Bei ihm wurde ein Teil des Gehirns, der Hippocampus, entfernt. Mit etwas Übung wurde Henry immer besser im Spiegelzeichnen – aber er konnte sich nicht daran erinnern, jemals geübt zu haben! Er war jedes Mal überrascht, wie gut er war. Dieses Experiment zeigte, dass es verschiedene Arten von Gedächtnis gibt, die in unterschiedlichen Teilen des Gehirns gespeichert werden.
Kreise alle Stellen ein, an denen du den Rand des Sterns berührt hast. Zähle, wie oft das passiert ist – das ist die Anzahlder Fehler. Schreibe deine Ergebnisse in die Diagramme.
Wenn du durch Wiederholung lernst, verändern sich die Verbindungen zwischen den Nervenzellen in deinem Gehirn – das nennt man neuronale Plastizität.
Am ISTA erforscht die Jonas-Gruppe, wie das genau funktioniert. Sie untersuchen, wie Nervenzellen im Hippocampus Signale weiterleiten, und nutzen dafür winzige Glaselektroden und spezielle Mikroskopieverfahren, um selbst kleinste Veränderungen im Gehirn sichtbar zu machen.