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Artist Residency

Roots and Trajectories by Shailesh BR & Daniela Brill Estrada

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Die Künstler:innen Daniela Brill Estrada (COL) und Shailesh BR (IND) hatten in den drei Monate lang die Möglichkeit sich mit verschiedensten Forscher:innen des ISTA auszutauschen und umfassende Einblicke in Labore und Forschungsprojekte zu gewinnen. Auszüge dieses Austausches haben sie in Installationen und Forschungs-Tagebuch-artigen Collagen und Werken übersetzt.

Die Residency

Wissenschaft ist ein grundsätzlich kreativer Prozess, – genauso wie Kunst oft analytisch, experimentell und neugierig ist. Die ISTA Artist Residency bringt Künstler:innen und Wissenschafter:innen zusammen, um neue Ideen zu entfachen. Über mehrere Monate hinweg besuchen die Künstler:innen Labore, arbeiten mit Forschenden zusammen und entwickeln kreative Arbeiten, die von wissenschaftlichen Entdeckungen inspiriert sind. Durch Vorträge, Atelierbesuche und Ausstellungen teilen sie ihre Arbeit mit der Öffentlichkeit.

Auch wenn Kunst und Wissenschaft unterschiedliche Ansätze und Methoden nutzen, beschäftigen sie sich oft mit ähnlichen Fragen:

  • Wie funktioniert etwas?
  • Wie können wir es beobachten?
  • Wie fügen sich die Erkenntnisse in ein größeres Bild ein?
  • Was können wir erschaffen, um etwas Neues besser zu verstehen?

Shailesh BR „Birth of a Pea Plant“

Die Arbeit von Shailesh BR ist eine spannende Mischung aus künstlerischem Schaffen und wissenschaftlicher Recherche. Er arbeitete mit Pflanzenforscher:innen am ISTA zusammen und verfolgte, wie sie Experimente aufbauen und wie sie Pflanzen fotografieren. Diese Zusammenarbeit floss direkt in die Gestaltung seiner Installation ein, die ein wissenschaftliches Experiment nachahmt, bei dem Erbsensamen verschiedenen Lichtfarben ausgesetzt werden. Das Ergebnis ist eine ästhetische, reflektierende Arbeit, die die Betrachter:innen dazu anregt, darüber nachzudenken, wie wir die Natur beobachten und wie sich das, was wir sehen, dadurch vielleicht sogar verändert. Die Installation, kombiniert mit gezeigten Filmausschnitten, schafft eine Konversation zwischen alten und neuen Arten der Beobachtung des Pflanzenlebens. Eine Reihe von Zeichnungen illustriert seine Zeit am ISTA.

Daniela Brill Estrada „trajectories“

Daniela Brill Estradas Arbeitsprozess wurde durch Gespräche mit Forscher:innen aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen vorangetrieben, unter anderem darüber, wie sich Materie selbst organisiert, wie sich Sterne bewegen und wie Wurzeln wachsen. Diese Zusammenarbeit lieferte ihr die Grundlage für ihre Arbeit und inspirierte sie dazu, die Idee der „ Informationsbahnen “ in der Materie zu erforschen. Das Ergebnis ist eine spannende Installation mit Graphitkugeln, die sich mittels Brownscher Bewegung bewegen. Diese Bewegungen erzeugen sichtbare Spuren, die das komplizierte und scheinbar lebendige Verhalten von unbelebter Materie zeigen. Das Werk lädt den Betrachter:innen ein, über die Grenzen zwischen lebenden und nicht lebenden Dingen nachzudenken und darüber, wie Informationen die Welt um uns herum formen.