„Wissenschaft ist eine grundlegend kreative Praxis.“
Doch Grundlagenforschung braucht oft Jahre, bis sie für die Öffentlichkeit im Alltag zugänglich wird. Das Institute of Science and Technology öffnet sich daher einer neuen Generation von interdisziplinärer Kollaboration: Zusammenkünfte aus Kunst, Wissenschaft, Design und Technologie sollen neue Spielräume schaffen und Zugangspunkte bieten.
ISTA bietet Kreativen jährlich die Möglichkeit sich 3-6 Monate intensiv mit Wissenschafter:innen des Instituts auszutauschen, an spannenden Projekten zu werken und eigene Konzepte im Bereich Science & Technology weiterzuentwickeln.
Der Maximilian Prüfer und Julia Carrillo, haben sich von April bis Juni 2024 mit ISTA Forscher:innen ausgetauscht und sind spannende Kollaborationen eingegangen.
Maximilian Prüfer ist ein deutscher Konzeptkünstler, der für seine innovative „Naturantypie“-Technik bekannt ist. Diese Technik erfasst zarte Spuren natürlicher Phänomene, wie etwa die Bewegungen von Insekten, auf sensibilisiertem Papier. Seine Arbeit befasst sich mit Themen wie Evolution, Philosophie und der komplexen Beziehung der Menschheit zur Natur. Oft hebt er die Auswirkungen menschlicher Eingriffe auf Ökosysteme hervor.
Während seines Aufenthalts am Institute of Science and Technology Austria passte er einige seiner Spezialtechniken an Labor-Umgebungen an und experimentierte mit neuen Herstellungsmethoden und Naturfasern, die als Motoren für von Insekten inspirierte Miniaturskulpturen dienen könnten.
Julia Carrillo ist eine multidisziplinäre mexikanische Künstlerin mit einem Background in Mathematik und einer tiefen Faszination über den Kosmos. Carrillo arbeitet mit diversen Medien, darunter Skulpturen, Installationen, Performances und Architektur – jedes ihrer Werke offenbart Einblicke in die unsichtbaren Strukturen und Prozesse des Universums.
Während ihrer Zeit am Institute of Science and Technology Austria arbeitete sie mit Astrophysiker:innen und Geowissenschaftler:innen zusammen und erforschte die vielfältigen Methoden, mit denen sie Himmelskörper und Atmosphären von der Erde aus observieren.
Mehr zu den Artists in Residence 2024 gibt es hier!
Daniela Brill Estrada ist eine Künstlerin und Forscherin aus Bogotá, die derzeit in Wien lebt und arbeitet. Ihr kreativer Prozess ist stark inspiriert von der Erforschung des Ursprungs des Lebens, der Astrobiologie und der Entwicklung verschiedener chemischer Elemente, insbesondere des Elements Kohlenstoff.
Auf der Grundlage des Austauschs mit Forscher:innen aus verschiedenen Bereichen wie der Physik der weichen Materie, der Selbstorganisation der Materie, der Sterndynamik und der Wurzelentwicklung führt Daniela Brill Estrada Aspekte aus diesen Bereichen zusammen und schlägt vor, Körper und Architekturen der Materie als Trajektorien von Information zu betrachten.
Shailesh BR, der in einem kleinen Dorf in Indien aufwuchs und als Mönch ausgebildet wurde, betrachtet Wissenschaft und Technologie aus einem unerwarteten Blickwinkel: Seine spielerischen Maschinen vermischen die Räume zwischen Philosophie, Poesie, Funktion und Reflexion. Während seines Aufenthalts am ISTA konzentrierte er sich speziell auf Pflanzenforschung und bildgebende Technologien und übersetzte seine Faszination in Skulpturen, die auf Versuchsanordnungen, indisches Filmschaffen und spielerische Metaphern verweisen.
Während seines Aufenthalts brachte Shailesh die Ursprünge des indischen Filmemachens, der histologischen Mikroskopie und der wissenschaftlichen Beobachtung zusammen.